Essen ißt Kunst
Ich bin durch das Malen, das Erschaffen von Skulpturen, das Schreiben und durch die Gegensätzlichkeit von Kindheitserfahrungen mit dem Umgang mit Mahlzeit und der gegenwärtigen Gepflogenheit von Nahrungsaufnahme vieler Personen auf "Artsnack -Essen ist Kunst" gekommen.
Essen kann bloßer Hungerstillung dienen oder einen Höhepunkt des Gaumengenusses bedeuten. Es kann aus einfachen wie aus kostbaren Zutaten bereitet werden. Diese und die Art der Nahrungsaufnahme selbst sind oft - auch im fastfood - zweitrangig oder Bestandteil eines Rituals.
"Artsnack - Essen ist Kunst" greift bewußt den zeitgenössischen Begriff snack - kleine schnelle Mahlzeit - auf, hebt das Essen aber gleichzeitig aus seinem gewohnten Ablauf hervor, indem es eigene Konventionen aufstellt.
Weil Essen mehr ist als die lebensnotwendige körperliche Befrie- digung, weil es unendliche Facetten hat - in Geschichte, Brauchtum, Geruch, Geschmack, Farbe, Form, Temperatur und Beschaffenheit, weil es Erinnerung und Phantasie, Wohlbefinden oder Abneigung hervorruft, findet bei mir, Olivia Peperonata, ein Mahl der besonderen Zeremonie statt, das ausdrücklich alle Sinne anspricht und unver- geßlich ist.
Dieses Menue ist eine Performance, bei der die Gäste selbst Akteure sind. Das "Bild" des Mahls ist konzeptionell im Kopf gemalt - die Zeit als vierte Dimension der Darstellung verpflichtet die Teilnehmer zur Realisation.
"Ich nehm Blau und Du nimmst Rot - es gibt ein Bild zum Abendbrot."
Olivia Peperonata